Ist die vegetarische Ernährung die Lösung für Adipositas und damit verbundene Krankheiten?
Is vegetarianism a solution for obesity and NCDS? A review. – Zelaya et al. (2021)
Hintergrund
Die westliche Ernährung zeichnet sich neben größerer Mengen Zucker vor allem durch einen hohen Gehalt an tierischen Proteinen und Fetten sowie einem Mangel an Ballaststoffen aus. Besonders die Ballaststoffarmut sowie die hohen Mengen an gesättigten Fettsäuren und hochverarbeiteten Fleischprodukten scheinen einen wesentlichen Anteil an den negativen Effekten der typischen westlichen Ernährung zu haben. Die Vorgabe, sich rein vegetarisch zu ernähren, könnte durch das automatische Wegfallen dieser Lebensmittelgruppen somit positive Auswirkungen auf das Körpergewicht und die Gesundheit haben.
Ergebnisse
In diesem narrativen Review behandelten die Autoren die Fragestellung anhand von 55 Quellen. Dabei wurde das Thema anhand mehrerer Unterpunkte beleuchtet, zu denen die Adhärenz, die Mikronährstoffzufuhr, der Vergleich zwischen tierischem und pflanzlichem Protein sowie die tatsächliche Auswirkung auf diverse ernährungsbedingte Volkskrankheiten, wie Diabetes Typ 2 oder Herz-Kreislauferkrankungen, gehören.
Vegetarische Diäten, Gewichtsverlust & Adhärenz
Die Basis einer jeden Gewichtsreduktion ist die Einhaltung eines Kaloriendefizits. Das allein bringt jedoch nicht unbedingt eine Verbesserung der Ernährungsqualität mit sich. Über die Vorgabe, sich rein vegetarisch zu ernähren, werden jedoch viele problematische Nahrungsmittelgruppen ausgeschlossen, was zu einem Kaloriendefizit und auch zu einer Verbesserung der Ernährungsqualität führen kann. Ein Problem, das im gleichen Schritt jedoch befürchtet wird, ist das Herabsetzen der Adhärenz durch die einschneidenden Veränderungen bezüglich der Lebensmittelauswahl. Dem gegenüber steht jedoch der, bei einer vorwiegend pflanzenbasierten Ernährung, höhere Sättigungsgrad, welcher ein Einhalten der vorgegebenen Kalorienzufuhr erleichtert und somit positiv zur Adhärenz beitragen kann.
Herz-Kreislauferkrankungen
Die vegetarische Ernährung ist tendenziell ärmer an gesättigten Fettsäuren und hat einen deutlich geringeren Anteil an Transfettsäuren, wie sie vor allem in stark verarbeiteten Fleischprodukten vorkommen. Beide Arten von Fettsäuren stehen im dringenden Verdacht, beim Vorhandensein diverser weiterer negativer Einflüsse wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Mangel an Omega-3 Fettsäuren, uvm. das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle zu erhöhen. Eine vegetarische Ernährung kann zur Verbesserung der Gesundheit des Herz-Kreislaufsystems beitragen, wobei dieser Effekt nicht an der Verteilung der Fettzufuhr festgemacht werden kann. Die Mikronährstoffzufuhr, der Ballaststoffgehalt und eine etwaige Gewichtsabnahme sind starke Einflüsse auf die allgemeine Gesundheit und die des Herz-Kreislaufsystems.
Diabetes Typ 2
Tierisches Protein vs. pflanzliches Protein
Mikronährstoffe