Das rote Blutbild | Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
#whatthelab
19 Juni, 2022 durch
Das rote Blutbild | Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)
Maria Greiner
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Rote Blutkörperchen (Erythrozyten)

Eine regelmäßige Untersuchung der wesentlichen Blutwerte, sowie die Durchführung einer ärztlichen Vorsorgeuntersuchung tragen nicht nur bei älteren Personen mit diversene Risikofaktoren, sondern auch bei jungen und sportlichen Menschen zu einer optimalen bzw. verbesserten Gesundheit und Leistungsfähigkeit bei. Aus diesem Grund erklären wir in der Artikel- und Webinarserie „What the Lab“ die wichtigsten Laborwerte der grundlegenden Blutuntersuchung und zeigen Zusammenhänge mit bestimmten Verhaltens- und Ernährungsweisen auf.


Das rote Blutbild

Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung stellt das rote Blutbild einen essentiellen Bestandteil dar. Auf dem Laborbefund setzt es sich aus den folgenden Werten zusammen:

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen)

  • Hämoglobin (Blutfarbstoff)
  • Hämatokrit
  • mittleres korpuskuläre Hämoglobin (MCH)
  • mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration (MCHC)
  • mittleres korpuskuläre Volumen (MCV) 

Erythrozyten

Die Erythrozyten sind die roten Blutkörperchen, die hauptsächlich dafür verantwortlich sind, den Sauerstoff, den wir einatmen, mithilfe von Hämoglobin zu den Körperzellen zu transportieren. Sie werden im Knochenmark produziert und in der Milz abgebaut. Das Hormon, dass für die Bildung verantwortlich ist, heißt Erythropoetin und wird in der Niere gebildet.

Als Normalbereiche für die Erythrozyten-Zahl werden üblicherweise die folgenden Werte angegeben: 
- Frauen zwischen 4,0 – 5,0 Mio./μl 
- Männern zwischen 4,5 – 5,8 Mio./ μl

Anämie

Zu niedrige Erythrozyten-Werte weisen, besonders in Verbindung mit einem niedrigen Hämoglobin-Wert, auf eine Anämie hin. Bei der Anämie handelt es sich um eine Blutarmut, bei der sich aus irgendeinem Grund weniger rote Blutkörperchen im Blut befinden. Wenn die Anzahl an vorhandenen roten Blutkörperchen niedriger ist, kann damit auch weniger Sauerstoff transportiert werden. Daraus können sich die folgenden Symptome ergeben:
- Müdigkeit
- Leistungsabfall
- Blasse Haut
- Atemnot 

Die Gründe für eine verringerte Erythrozyten-Zahl sind vielfältig. Häufig sind folgende Ursachen: 
- Infusionen, da durch diese das Blut verdünnt wird und sich somit in einer abgenommenen Probe vergleichsweise weniger Teilchen befinden.
- Sportler- bzw. Pseudoanämie – durch eine Erhöhung des Plasmavolumens durch die körperliche Anstrengung sind ähnlich wie bei einer Infusion ebenfalls vergleichsweise weniger Teilchen vorhanden. 
- verschiedene Anämieformen.

Als klinisch relevant gelten hier Werte <3,5 Mio./μl.

Polyglobulie

Etwas seltener als eine zu niedrige Zahl an roten Blutkörperchen kommt eine zu hohe Erythrozyten-Anzahl vor. In diesem Fall befinden sich mehr rote Blutkörperchen im Blut, als im Sinne der Normalwerte erwartet wird. 

Folgende Punkte können Ursachen für einen Anstieg der Erythrozyten-Zahl sein: 
- geringeres Flüssigkeitsvolumen durch z.B. Wasserverlust. In der abgenommenen Probe ist der Flüssigkeitsanteil geringer und damit der Anteil an Zellen höher. In diesem Fall handelt es sich demnach nur um einen relativen Anstieg. 
- Sauerstoffmangel oder erschwerte Sauerstoffaufnahme. Sauerstoff wird mit den Erythrozyten transportiert. Bei einem Mangel versucht der Körper durch eine gesteigerte Bildung von roten Blutkörperchen mehr Sauerstoff zu transportieren.
- vermehrte Bildung durch eine Wucherung des Knochenmarks (= Produktionsort

Symptome bzw. Folgen einer solchen Polyglobulie können ein erhöhter Blutdruck sowie Thrombosen und Embolien sein.

Als klinisch relevant gelten hier Werte über 6,5 Mio./μl.

Ausblick

Im nächsten Artikel sehen wir uns den Hämatokritwerte genauer an.

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Maria Greiner 19 Juni, 2022
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